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Nachbetrachtungen zur EM 2022 in München

Dang Qiu ist Europameister im Tischtennis. Im Finale konnte er den Slowenen Darko Jorgic mit 4:1 in den Sätzen bezwingen. Qiu beerbt damit Timo Boll, den er zuvor im Viertelfinale aus dem Turnier warf.

Viel Spaß beim Schmökern.

Euer
Rolf

Teil 1: EM der Überraschungen

Beginnen wir mit den Ergebnissen:

Herren Einzel
1. Dang Qui (Deutschland) – Überraschaung 

https://www.sportschau.de/european-championships/european-championships-tischtennis-finale-qiu-jorgic-100.html




Nachbetrachtungen zur WM 2019 in Budapest

Die 55 Tischtennis-Einzelweltmeisterschaft fand vom 21.bis 28.04.2019 in Budapest statt. Zum vierten Mal wurden Weltmeisterschaften in der ungarischen Hauptstadt ausgetragen. In so einer historischen Stadt stellt sich sofort die Frage, wie sind die Entwicklungen im modernen Tischtennis Sport? Diese Frage möchte ich im vorliegenden Artikel untersuchen.

Teil 1: WM der Überraschungen
Teil 2: Tendenzen im modernen Tischtennis Sport

Viel Spaß beim Schmökern.

Euer
Rolf

 

Teil 1: WM der Überraschungen

Beginnen wir mit den Ergebnissen:

Herren Einzel
1. Ma Long (China) – keine Überraschaung

2. Mattias Falck (ehemals Karlsson) (Schweden) – Überraschung

3. Liang Jingkun (China)
3. An Jaehyun (Südkorea) – Überraschung

Herren-Doppel
1. MA Long / WANG Chuqin (China)
2. Ovidiu IONESCU / Alvaro ROBLES (Rumänien / Spanien)
3. LIANG Jingkun / LIN Gaoyuan (China)
3. Tiago APOLONIA / Joao MONTEIRO (Portugal)

Damen-Einzel
1. LIU Shiwen (China) (bei den Damen wie gewohnt, eine Chinesische Dominanz)
2. CHEN Meng (China)
3. DING Ning (China)
WANG Manyu (China)

Damen-Doppel
1. SUN Yingsha / WANG Manyu (China)
2. Hina HAYATA / Mima ITO (Japan)
3. CHEN Meng / ZHU Yuling (China)
3. Honoka HASHIMOTO / Hitomi SATO (Japan)

Mixed
1. XU Xin / LIU Shiwen (China)
2. Maharu YOSHIMURA / Kasumi ISHIKAWA (Japan)
3. FAN Zhendong / DING Ning (China)
3. Patrick FRANZISKA / Petrissa SOLJA (Deutschland) – einzige deutsche Medaille

Bei den Damen dominiert im Einzel, wie immer, China und gewinnt alle Medaillen. Einzig im Doppel konnten die Japanerinnen mithalten und konnten die Silber- und Bronzemedaille gewinnen.

Aus deutscher Sicht war die Bronzemedaille im Mixed das einzige Highlight. Vielleicht wäre sehr viel mehr Drin gewesen, wenn Timo Boll nicht erkrankt das Achtelfinale abgesagt hätte (ebenso das Doppel).

Mit Ma Long (China) gewinnt der wohl beste Spieler der letzten Jahre verdient die WM. Er ist der variabelste Spieler und beherrscht taktisch alle Varianten des Spiels, und er folgt nicht dem allgemeinen Trend, alle Bälle mit Rh-Bananenflip spielen zu müssen.

Hieraus ergibt sich auch die Tatsache (meine persöhnliche Meinung), dass die WM als „WM der Überraschungen“ in der Presse tituliert wurde. Es war die WM des großen Favoritensterbens.
Allen voran war das Ausscheiden des an Nr. 2 gesetzten Xu Xin (China) gegen Simon Gauzy (Frankreich) in der dritten Runde die erste große Überraschung.

Eine Runde später (Achtelfinale) folgte das Aus von Fan Zhendong (Nr. 1 der Welt – auch nach der WM) gegen den an Nr. 9 gesetzten Chinesen Liang Jingkun. Aber hier kann man wohl davon ausgehen, dass die Chinesen durch viele Trainingslager sich sehr gut kennen. Fan hatte keinen guten Tag erwischt, denn ihm unterliefen sehr sehr viele Rückhand Topspin Fehler und Liang zog sein Spiel konsequent über die Rückhand auf.
Weiterhin scheiterte im Achtelfinale der an Nr. 4 gesetzte Tomokazu Harimoto. Er scheiterte an dem 19- jährigen Koreaner An Jaehyun. Für viele war Harimoto, einer der Geheimfavoriten. Hier zeigte sich, dass die Spielsysteme sich immer mehr angleichen und an diesem Tag der junge Koreaner mit seiner Vorhand und mit sehr guter Beinarbeit, das Spiel dominierte. Harimoto der immer mit viel Risiko spielt, machte in entscheidenden Momenten viele Vorhand Topspin Fehler und hatte bei diesem Spiel sehr große Probleme Gegentopspin von Tischmitte zu spielen. Ich glaube weiterhin, dass Harimoto zum ersten Mal etwas zu verlieren hatte, denn sein Gegner war nur die Nr. 121 der Weltrangliste. Eigentlich ein dankbarer Gegner.

Kommen wir nun zur größten Überraschung der WM „Mattias Falck“ (Schweden). Die letzten schwedischen Erfolge waren Jan-Ove Waldner und Jörgen Persson im WM-Endspiel 1991, mit dem besseren Ende für Jörgen Perrson (der auch Falck coachte).

Er hatte das große Glück gegen keinen Chinesen während der WM Spielen zu müssen, da sein Nomineller Viertelfinal Gegner Xu Xin gegen Simon Gauzy ausgeschieden war. Matthias Falck besiegte dann im Viertelfinale Simon Gauzy deutlich mit 4:1. Gauzy fand nie ins Spiel und war sichtlich nervös – in jedem Satz spielte er Fehlaufschläge.

In einem spannenden Halbfinale besiegte er den Jungen Koreaner An Jaehyun mit 4:3. Im fünften Satz verspielte An Jaehyun eine 7:2 und 9:6 Führung. Den sechsten Satz gewann er dann 11:2. Den Entscheidungssatz gewann der nervenstärkere Matthias Falck mit 11:5.

Das Endspiel dominierte Ma Long mit 4:1. Jedoch war das Spiel knapper als das Ergebnis zeigt.
Nach dem Verlust des dritten Satzes von Ma Long, führte Matthias Falck im vierten Satz bis zum 9:7, dann machte er vier Fehler in Folge und verlor noch den Satz. Hätte er diesen Satz zum 2:2 gewonnen, wäre es vielleicht noch ein spannendes Spiel geworden. So war aber im fünften Satz die Luft raus und Ma Long gewann die WM mit 11:5.

Im zweiten Teil der Nachbetrachtung kommen wir zur Spielanalyse.

 




EINE KLEINE ERFOLGSSTORY

NORIK AGHAJANYAN

Norik war Beta-Tester der ersten Stunde und begann mit dem Systemtraining mit erscheinen unserer App „TT-Coach“.
In meiner Trainingsgruppe und ex Heimatverein TTC 1953 Lüdersdorf, wurde er von Anfang an in das Training der ersten Herrenmannschaft eingebaut. In der ersten Saison Bezirksoberliga Schüler (Vorrunde) erreichte er eine Bilanz von sehr guten 24:3 Spielen.

QTTR
01.06. – 1107
28.01. – 1412

Norik hat sich in 8 Monaten um „Dreihundert Punkte“ verbessert.
Das ist wahrlich eine kleine Erfolgsgeschichte.

Weiter so, sagt der TT-Coach
Rolf Gebhardt




Infos zum Plastikball

Abweichendes Verhalten:

Wie verhält sich der Plastikball im Verhältnis zum alten Zelluloidball.

1) der Plastikball ist langsamer im Flug

2) weniger Rotation im Aufschlag

3) weniger Rotation im Topspin

4) die Geschwindigkeit des Balles nimmt im Flug ab

5) die Bälle springen höher ab

6) die Bälle stehen im kurz-kurz-Spiel mehr über dem Tisch

Trainingsanpassungen:
Da viele Vereine mittlerweile auf den neuen Plastikball umgestellt haben, oder es diese Saison tun werden, passe ich auch mein Training an den Plastikball an. Es stellt sich nun aber die Frage, welche Anpassungen sind im Training notwendig. Ich rate meinen Spielern sich näher zum Tisch zu positionieren und aggressiver zu attackieren.
1) Bedingt durch den Schnittverlust vor allem beim Aufschlag, kann dieser aggressiver attackiert werden. Hier bietet es sich an Flip zu traineren.

2) Da die Bälle weniger Rotation haben und höher abspringen, kann das Spiel näher an den Tisch verlagert werden. Vor allem der Gegentopspin am Tisch sollte ins Training übernommen werden.

3) Das Aufschlagspiel sollte weiter ausgebaut werden, da es wichtig sein wird noch gefährliche Aufschläge zu spielen.

Diese Trainingsschwerpunkte werde ich in das Training einbauen und jeweils in den Übungen kurz kommentieren.
In der ersten Trainingsphase wird vor allem das Spiel näher an den Tisch verlagert, d.h. alle Topspin-Übungen werden nahe am Tisch trainiert.




Nachbetrachtung: WM 2017 Düsseldorf

Nachbetrachtung zur WM 2017 in Düsseldorf

Eine kleine Nachbetrachtung zur WM 2017. Ziel aller Regeländerungen war es immer, das Tischtennisspiel attraktiver zu machen!!! Jedoch scheiterten alle Versuche kläglich. Die Umstellung auf den Plastikball sollte das Spiel langsamer machen, den Aufschlag entschärfen, um längere attraktivere Ballwechsel zu produzieren.

Das Ziel kann man als gescheitert ansehen.  

Das moderne Spiel besteht nur noch aus,
1) Aufschlag kurz
2) Rh-Flip, der von allen Positionen des Tisches auf Punkt gespielt wird.
Oder
3) Aufschlag kurz.
2) Irgendwie kurz zurücklegen.
3) Vh-Topspin hinter dem Tisch oder über dem Tisch auf Punkt. Es gibt kaum noch Möglichkeiten den Ball zurückzuspielen, da die Bälle zu hart und schnell sind.

4) Lange Aufschläge werden immer aggressiv mit Vh auf Punkt angegriffen. Ein Vorziehen um ins Spiel zu kommen gibt es nicht mehr.

Beispiele:
Endspiel Ma Long – Fan Zhendong

Der erste Satz endete 11:7 für Fan Zhendong
18 – Ballwechsel
2 – Ballwechsel die länger und attraktiv waren
4,3 Ballberührungen im Schnitt

Fazit:
Es gab im Ganzen Satz 2 Ballwechsel, die über Aufschlag, Rückschlag, Eröffnung und Spiel auf Punkt hinausgingen.

Leider ist dies keine Ausnahme, da zwei Chinesen gegeneinander spielten, sondern es wir zum Standard-Spiel.

Zweites Beispiel: Wunderkind Harimodo Tomokazu – Xu Xin (letzte 16)
1. Satz
11:9 für Xu Xin
Es gab zwei Ballwechsel mit 8 Ballberührungen, kein längerer Ballwechsel kam vor
3,8 durchschnittliche Ballwechsel

Es kam die Frage auf, wie ist ein Wunderkind Harimodo möglich?
Dies ist leicht zu beantworten:
– da es kaum noch Ballwechsel gibt, sind die konditionellen Anforderungen gering.
– überragende Fliptechnik
– das Spiel ist auf einen Vh-Gegentopspin am Tisch reduziert.
– Rh-Konterschuss

Dies sind alles Auswirkungen des Plastikballes. Denn wenig Schnitt bedeutet feste Flips und schnelle Schlagspins beherrschen das Spiel. Die früheren Sequenzen, die man als Trainer den Jugendlichen beigebracht hatte, „Zieh den ersten Ball sicher auf den Tisch und steigere das dann das Tempo langsam“ sind Schnee von gestern. Alles vorbei.

Hier meine neuen Lehrsätze:

1. Lehrsatz
Das moderne Tischtennisspiel lehrt uns zu trainieren „den Aufschlag greifst Du sofort mit Flip auf Punkt an“!

2. Lehrsatz
Sollte der Ball mal zurückkommen, ziehe am Tisch sofort auf Punkt nach.

3. Lehrsatz
Wird der Ball mal auf Rh gespielt, beende den Ballwechsel mit Rh-Konter-Schuss

Tischtennis spielen ist passe, es heißt heute Tischtennis „Under Fire“.

Viel Spaß beim Training
Euer Rolf




Trainingsstand in der App „TT-Coach“ (18.08.2017)

Liebe TT-Freunde,

der erste Trainingsabschnitt (ca. 6 Wochen) ist mit dem großen Trainingslager in Stadtallendorf abgeschlossen.

Das große Ziel der letzten Trainingswochen war die Anpassung an das Spiel mit dem neuen Plastikball. Mein Ziel war es alle Spieler näher an den Tisch zu bewegen. Mit Vh-Topspin am Tisch konnte das Spiel beschleunigt werden. Somit war der große Trainingsschwerpunkt der Vorbereitung der Vh-Gegentop am Tisch. Zum ersten mal habe ich den Bananen-Flip als Schwerpunkt in die Vorbereitungsphase aufgenommen. Ich glaube, dass dieser sich nicht nur im Profibereich, sondern auch in den unteren Klassen durchsetzen wird.

In Stadtallendorf waren zeitweise über 24 Spielerinnen / Spieler und Jugendliche am Start. Die Trainingsgruppe bestand aus Spielern aller Klassen von der Regionalligamannschaft bis zur Kreisklasse Schüler.

Hier waren die Trainingsschwerpunkte:

1. Training Freitag:       Kontrolltraining Vh/Rh-Topspin
2. Training Samstag:   Vh-Gegentopspin
3. Training Samstag:   Kurz-kurz-Spiel, Bananenflip von allen Positionen
4. Training Sonntag:     Aufschlag-/Rückschlagspiel

Nun beginnt die zweite Vorbereitungsphase.

Die Schwerpunkte liegen auf dem Aufschlag- / Rückschlagspiel gepaart mit vielen unregelmäßigen Kontrollübungen und Beinarbeitsübungen. Einen besonderen Wert lege ich auf die Vermittlung eines Aufschlagsystems, d.h. wir trainieren eine Handvoll Aufschläge, die mit allen Rückschlagvarianten einstudiert werden. Der Vh-Topspin am Tisch wird unser Training weiterhin bekleiden.

Vorschau:

23.08.17 Rückschlag Flip
30.08.17 Rückschlag kurz-kurz
06.09.17 Aufschlagsystem
13.09.17 Aufschlagsystem
20.09.17 Aufschlagsystem
27.09.17 Aufschlagsystem

Allen App-Nutzern viel Spaß beim Training

Rolf Gebhardt




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